Blick auf den Rostocker Stadthafen mit der Petrikirche und Speichergebäuden auf der Holzhalbinsel.

Barrierefreier Stadtrundgang in Rostock

Auf den Spuren der Hansezeit

Die Rostocker Innenstadt zeugt mit vielen Kaufmannshäusern, bunt restaurierten Giebeln und beeindruckenden Backsteinkirchen noch heute vom ehemaligen Reichtum der Hansezeit und der Bedeutung der Stadt als eines der Gründungsmitglieder des Hansebundes. Entdecken Sie auf einem Rundgang die Geschichte der 800 Jahre alten Hafenstadt und genießen Sie das maritime Flair.

Tourist-Information im barocken Ambiente

Die Fußgängerzone im Stadtzentrum vom Kröpeliner Tor bis zum Neuen Markt ist durch ihre ebenmäßige Pflasterung durchgehend berollbar. Zahlreiche Geschäfte und Restaurants sowie Sehenswürdigkeiten sind von hier aus barrierefrei erreichbar. Starten Sie Ihre Tour an der Tourist-Information im Herzen Rostocks am Universitätsplatz. Sie befindet sich im Gebäude des historischen Barocksaals. Innen erwartet Sie eine moderne, barrierefreie Einrichtung. Hier erhalten Sie Souvenirs, kostenfreie Stadtpläne und Informationen zu barrierefreien Urlaubsangeboten. Der barrierefreie Eingang befindet sich auf der Rückseite des Hauses über einen Lift. Im Haus gibt es auch eine barrierefreie Toilette.

Der Universitätsplatz mit dem Brunnen der Lebensfreude. Im Hintergrund ist die Universität zu sehen.

Der Universitätsplatz mit dem Brunnen der Lebensfreude. Im Hintergrund ist die Universität zu sehen. © TZRW, Joachim Kloock

Vor der Tourist-Information befindet sich der Brunnen der Lebensfreude mit seinen zahlreichen Fontänen und Wasserspielen. Der Mittelpunkt der Innenstadt ist beliebter Treffpunkt der Rostocker*innen zum Verweilen. Daneben beeindruckt die schmucke Fassade des Universitätshauptgebäudes nach Plänen von Hermann Willebrand um 1870 im Stil der italienischen Renaissance. Der repräsentative Bau der 1419 gegründeten Universität ist bereits der dritte an dieser Stelle. Heute studieren an der ältesten Universität im Ostseeraum über 15.000 Studenten.

Kulturhistorisches Museum hinter Klostermauern

Das Kulturhistorische Museum im Kloster zum Heiligen Kreuz kann mit dem Rollstuhl erkundet werden.

Das Kulturhistorische Museum im Kloster zum Heiligen Kreuz kann mit dem Rollstuhl erkundet werden. © Danny Gohlke

Wer möchte, kann nun einen Abstecher ins Kulturhistorische Museum machen. Der Weg führt vorbei an der Universität direkt in den Klosterhof mit seinen kleinen Pfarrhäuschen. Das Museum befindet sich im ehemaligen Kloster zum Heiligen Kreuz. Mit Kreuzgang, Klosterkirche und winzigen Nonnenzellen erzählt das gotische Gemäuer Klostergeschichte. Es bewahrt eine umfangreiche kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung und immer wieder wechselnde Ausstellungen zur Stadtgeschichte.

Der barrierefreie Zugang erfolgt über den seitlichen Eingang (links neben dem Haupteingang). Die Ausstellungsräume sind berollbar und alle Ebenen über Fahrstühle erreichbar. Das Museum verfügt über eine barrierefreie Toilette und sowie einen Rollstuhl und Sitzhocker, die auch als Gehilfe dienen, zum Ausleihen.

Astronomische Uhr von Sankt Marien

Die Astronomische Uhr in der Rostocker Marienkirche.

Die Astronomische Uhr in der Rostocker Marienkirche. © TZRW

Der Weg führt nun zurück zum Universitätsplatz und von dort nur wenige Minuten durch die Fußgängerzone zur Marienkirche. Sie ist Rostocks größte und bedeutendste Backsteinkirche und beherbergt ein einzigartiges technisches Bauwerk: Die Astronomische Uhr im Inneren der Kirche stammt aus dem Jahr 1472 und ist weltweit die einzige, die noch mit einem mittelalterlichen Uhrwerk arbeitet. Neben der Uhrzeit zeigt sie auch ein umfangreiches Kalendarium und astronomische Daten. Mittags um 12 Uhr schlägt die Uhr zum Apostelumgang, bei dem die Apostelfiguren am oberen Teil der Uhr aus einer Tür hinaustreten und auf der anderen Seite wieder hinein.

Die Marienkirche ist über eine Rampe am Haupteingang barrierefrei zugänglich. Unmittelbar neben der Kirche befindet sich der Neue Markt. Er wird eingerahmt vom historischen Rathaus und wunderschönen Giebelhäusern unterschiedlicher Stilepochen. Das Rostocker Rathaus ist eines der ältesten Gebäude auf dem Neuen Markt. Es entstand als schlichtes Doppelgiebelhaus ab 1270. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es immer wieder erweitert. Anfang des 18. Jahrhunderts entstand der barocke Vorbau mit dem heute markanten rosafarbenen Anstrich.

Beste Aussichten vom Turm der Petrikirche

Die mächtige Marienkirche befindet sich im Herzen der Rostocker Innenstadt. Im Hintergrund zu sehen ist der Aussichtsturm der Petrikirche in der Östlichen Altstadt.

Die mächtige Marienkirche befindet sich im Herzen der Rostocker Innenstadt. Im Hintergrund zu sehen ist der Aussichtsturm der Petrikirche in der Östlichen Altstadt. © TZRW, Joachim Kloock

Hinter dem Rathaus beginnt die Östliche Altstadt, der älteste Stadtteil Rostocks. Er ist umgeben von der historischen Stadtmauer und den mächtigen Backsteinkirchen Sankt Petri und Sankt Nikolai. Auch mittelalterliche Speicherhäuser der seefahrenden Kaufleute sind hier noch zu finden. Die Altstadt liegt in sehr hügeligem Gelände, mit vielen engen Straßen und Kopfsteinpflaster. Der innere Teil ist schwer berollbar.

Zur Petrikirche empfiehlt sich daher die Anfahrt mit dem Auto (Behindertenparkplatz vorhanden) oder mit der Straßenbahn vom Neuen Markt bis zur Haltestelle „Stadthafen“. Von dort geht es über eine Steigung die Slüterstraße hinauf. Es lohnt sich: 117 Meter hoch ist der Kirchturm, der über die Jahrhunderte Landmarke für die Seeleute und Fischer war. Rollstuhlfahrer gelangen über einen Fahrstuhl zur Aussichtsplattform in 45 Metern Höhe mit einem wunderschönen Ausblick nach allen Seiten.

Flanieren am Stadthafen

Koggen und viele weitere Schiffe besuchen Rostock zur Hanse Sail.

Koggen und viele weitere Schiffe besuchen Rostock zur Hanse Sail. © Lutz Zimmermann

Anschließend lohnt sich noch ein Abstecher zum Stadthafen. Dieser erstreckt sich über rund zwei Kilometer entlang der Warnow. Das Gelände ist beliebt zum Spazieren und Verweilen. Von der Straßenbahnhaltestelle „Stadthafen“ können Sie auf kurzem Wege die Holzhalbinsel erkunden und haben von hier aus einen schönen Blick aufs Wasser, wo einst die Schiffe der Hanse ihre Waren anlandeten. Heute nutzen vor allem Segler den Hafen. Auch Fischreiher und Möwen haben hier ihr Revier.

Besonders imposant ist es am Ufer der Warnow zu Rostocks größtem maritimen Fest – der Hanse Sail. Dann sind neben internationalen Großseglern auch Nachbauten historischer Hansekoggen zu sehen. Die Hanse Sail findet jährlich am zweiten Wochenende im August statt. Nächster Termin ist der 11. bis 14. August 2022.

Rostock ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert und lädt Sie ein, Seefahrergeschichte und maritimen Lifestyle an der Ostsee hautnah zu entdecken.

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