Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit für Radtouren im Lausitzer Seenland. Weite Seen und ein buntes Farbspiel der Natur lassen sich auf verschiedenen Handbike-Kursen entdecken. Auf den breiten, autofreien und asphaltierten Uferwegen geht es stets am Wasser entlang.
Im Herbst kehrt Ruhe an den Senftenberger See zurück. © Tourismusverband Lausitzer Seenland, Kathrin Winkler
Das einstige Tagebaurevier zwischen Berlin und Dresden erfindet sich als Europas größte künstliche Wasserlandschaft neu – mit mehr als zwei Dutzend Seen sowie neuen Kanälen, Häfen, Marinas und Stränden. Ein Netz gut ausgebauter Fahrradwege durchzieht das Lausitzer Seenland. Von dieser Vielfalt profitieren auch Handbiker. Doch nicht jeder gute Fahrradweg ist zugleich auch ein guter Handbike-Weg.
Deshalb hat der Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V. Handbike-Kurse entlang der neuen Seen ausgewiesen, auf denen es keine Hindernisse und nur wenige Steigungen gibt. Handbiker rollen stufenlos ohne enge Umlaufschranken, holprige Wege oder eng gesetzte Poller über breite, asphaltierte Wege auf den Rundwegen um die Gewässer. Das sind die schönsten drei Handbike-Touren.
Die 18 Kilometer lange Handbike-Tour um den Senftenberger See führt am modernen Stadthafen vorbei. © TMB-Fotoarchiv, Madlen Krippendorf
Um den Senftenberger See führt ein befestigter Weg 18 Kilometer am Ufer entlang und bietet Handbikern dabei immer neue, faszinierende Blicke auf das Gewässer sowie seine Naturschutzinsel. Der Senftenberger See ist das Paradebeispiel für den einzigartigen Wandel in der Lausitz und zugleich eine Art Pilotprojekt für die gravierende Umgestaltung vom Kohlerevier zum wasserreichen Urlaubsparadies. Bereits seit fast 50 Jahren kommen Urlauber an den Senftenberger See. Strände, Hotels, Campingplätze und Restaurants liegen rings um am Ufer.
Die Handbike-Tour startet am barrierefreien Stadthafen Senftenberg. Mit seiner Seebrücke ist es einer der schönsten Ankerplätze im Lausitzer Seenland. Der Großteil des Radweges ist asphaltiert. Nur wenige Abschnitte sind gepflastert, aber dennoch komfortabel befahrbar. Dabei kommt man auch am barrierefreien Hafencamp in Großkoschen vorbei. Von hier kann man mit Kanu oder Floß in See stechen. Am Koschener Kanal kann man Boote beobachten, die vom Senftenberger See in den Geierswalder See fahren und dabei eine Schleuse passieren.
Tipp: Beim Radverleih von aktiv-tours im Familienpark Senftenberger See in Großkoschen kann man Handbikes, Tandems und ein Rollfiets ausleihen.
Die 16 Kilometer lange Handbike-Tour um den Geierswalder See führt an den schwimmenden Ferienhäusern vorbei. © Tourismusverband Lausitzer Seenland, Nada Quenzel
Auf der 16 Kilometer langen Handbike-Tour um den benachbarten Geierswalder See gibt es jede Menge zu entdecken. Hier liegen nicht nur Boote im Wasser, sondern auch schwimmende Ferienhäuser, die mit einer besonderen Architektur aus Stahl und Glas beeindrucken. Die Tour startet am Südufer oberhalb des Badestrandes in Geierswalde. Der durchgängig asphaltierte Radweg ist bequem befahrbar, größtenteils eben und hat nur wenige kleine Erhebungen.
Wahrzeichen am Geierswalder See: das rot-weiß gestreifte LeuchtTurm-Hotel neben dem Wasserwanderrastplatz © Tourismusverband Lausitzer Seenland, Kathrin Winkler
Während der Handbike-Tour überquert man drei schiffbare Kanäle: Den Barbara-Kanal, der den Geierswalder See mit dem Partwitzer See verbindet. Am Ufer des Sornoer Kanals rollt man am Aussichtsturm „Rostiger Nagel“ vorbei. Der Koschener Kanal war die erste schiffbare Wasserstraße im Lausitzer Seenland, die den Geierswalder See mit dem Senftenberger See verbindet. Bereits von weitem leuchtet das rot-weiß gestreifte LeuchtTurm-Hotel neben dem Wasserwanderrastplatz und versprüht maritimes Flair.
Der 20 Kilometer lange Seerundweg um den Bärwalder See bietet Handbikern tolle Ausblicke aufs Wasser. © Tourismusverband Lausitzer Seenland, Nada Quenzel
Der See ist mit seinen drei weitläufigen Sandstränden nicht nur bei Badegästen beliebt. Der 20 Kilometer lange Seerundweg bietet Radfahrern, Skatern und Handbikern tolle Ausblicke aufs Wasser. Die Handbike-Tour um den fast 1.300 Hektar großen See startet oberhalb der Marina Klitten. Während im Hafen die Boote im Wasser schaukeln, rauchen im Hintergrund die Schlote des Kraftwerkes Boxberg. Die wenigen Steigungen sind mit maximal zwei Prozent nicht besonders steil, ziehen sich allerdings in die Länge. Die Breite des Radweges ist mit durchgängig mehr als 2,50 Meter sehr komfortabel. Der Uferweg ist durchweg asphaltiert und damit bequem befahrbar.
Morgenstimmung am Boxberger Ufer des Bärwalder Sees. © Madlen Kulisch
Am Boxberger Ufer befindet sich das Touristinformationszentrum. Gleich daneben gibt es ein besonderes Highlight zu sehen: das Landschaftskunstwerk „Ohr“. Aus riesigen Sandmassen wurde ein 350 Meter langes und 18 Meter hohes begehbares Ohr modelliert. In der Ohrmuschel befindet sich das barrierefreie „Freilufttheater im Ohr“. Später kommt man an der Gedenkstätte Merzdorf-Schöpsdorf vorbei. Hier wird an die Orte erinnert, die dem Tagebau weichen mussten. Bei guten Windbedingungen sind am Surfstrand die bunten Schirme der Kitesurfer zu beobachten.
Weitere Handbike-Touren führen um den Partwitzer See (21 km) Gräbendorfer See (9 km), Dreiweiberner See (8 km) und Halbendorfer See (6 km). Detaillierte Informationen zu allen Rundkursen gibt es unter www.lausitzerseenland.de