Römische Thermen
Die 1977 entdeckte große Thermenanlage gewährt einen spannenden Einblick in die wohl angenehmste Seite der römischen Kultur. Die Thermen der antiken Welt waren nicht nur ein Ort der luxuriösen Entspannung und Erholung mit den unterschiedlichsten Bademöglichkeiten und Wellnessangeboten, sondern auch einer der beliebtesten sozialen Treffpunkte. So kamen bei Sport und Spiel auch die leiblichen Genüsse wie Essen und Trinken nicht zu kurz. Ohne Zweifel waren die Thermen auch ein geeigneter Ort seine Geschäfte zu erledigen und den neuesten Klatsch und Tratsch auszutauschen. Daher sind sie von der gesamten Bevölkerung, Männern wie Frauen, besucht worden. Die Thermen dienten allerdings nicht nur dem Vergnügen. In erster Linie sollten die Bäder die Hygiene und Gesundheit der Menschen sichern.
Die bauliche Entwicklung der römischen Thermen in Weißenburg ist dank der Konservierung und Restaurierung Anfang der 1980er Jahre gut von den Besuchern nachvollziehbar. Ein maßstabsgetreues Modell und das Doku-Drama „Macht, Pracht und Untergang“ vermitteln den Besuchern einen Eindruck der einstigen Größe und des Aussehens der Thermen als auch des Kastells. Die Filme „Paraderüstungen der römischen Reiterei“ und „Gladiatorenspiele“ demonstrieren Aussehen und Funktion der verschiedenen Rüstungen.
Barrierefreiheit: Die Römischen Thermen verfügen über eine behindertengerechte Toilette. Der Steg, der über dem Befund entlang führt, ist breit genug für einen Rollstuhl. Die Tafeln sind in einer Höhe angebracht, die es Rollstuhlfahrern ebenfalls ermöglicht sie zu lesen. Die Treppe zu einem höher gelegenen Medienraum, in dem verschiedene Filme zum Thema Römer angeschaut werden können, wurde extra mit einem Treppenlift ausgestattet, damit auch Rollstuhlfahrer dieses Angebot nutzen können.
Öffnungszeiten: 15. März bis 15. November, täglich 10.00-17.00 Uhr.
Kastell Biriciana
In Weißenburg bestand seit etwa 100 n. Chr. für knapp 150 Jahre ein großes römisches Kastell, das mit seinen Reitersoldaten den Limes schützte. Mit vier großen Toranlagen und der Steinmauer bildete es den Mittelpunkt einer Siedlung, in der Zivilisten wie Händler und Handwerker mit den Soldaten lebten. Das Kastellgelände wurde von Archäologen ausgegraben und kann heute mit seinen wieder aufgebauten Mauern und dem imposanten Nordtor ganzjährig besichtigt werden.
Barrierefreiheit: Das Kastellgelände befindet sich nur wenige Gehminuten von den Römischen Thermen entfernt und ist von dort aus auch mit dem Rollstuhl gut zu erreichen. Das Kastell ist ebenerdig und mit dem Rollstuhl zu erkunden.
Öffnungszeiten: ganzjährig begehbar.
Römischer vicus
Südöstlich der Römischen Thermen, dem heutigen Busparkplatz, wurde während einer Grabung (1987/88) eine dichte Besiedlung in zwei Phasen belegt. Dabei wurden zwei der ehemals fünf Brunnen konserviert und wieder aufgebaut. Im südöstlichen Bereich wurde zudem der Keller eines großen Steingebäudes als Rekonstruktion erhalten. Heute geht man davon aus, dass einst mehrere tausend Einwohner ringförmig um das Kastell siedelten.
Barrierefreiheit: Die römische Siedlung um das Kastell – der vicus - befindet sich nur wenige Meter von den Römischen Thermen entfernt und ist von dort aus auch mit dem Rollstuhl gut zu erreichen und zu erkunden.